Arbeitskreis Digitale Gesellschaft

SPD Schleswig-Holstein

9. Dezember 2010

Allgemein
Studie: Deutsche Kinder nutzen das Internet seltener und weniger vielfältig

Über 23.000 Kinder im Alter von 9 bis 16 Jahren und Eltern aus 25 europäischen Ländern wurden in der Studie "EU Kids Online" befragt. Ein Ergebnis: "Deutsche Kinder nutzen das Internet seltener und weniger vielfältig. Damit sind sie weniger gefährdet, nutzen aber auch die Chancen des Internets nur in begrenztem Maße.", sagt Professor Uwe Hasebrink, vom Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung in Hamburg. Nach eigenen Angaben haben 12% der europäischen Kinder und Jugendlichen zwischen 9 und 16 Jahren bereits Erfahrungen mit dem Internet gemacht, die sie unangenehm berührt oder verletzt haben.

Immerhin 39% der Kinder sind bereits mit Pornographie, Mobbing, sexuelle Nachrichten und Bilder sowie dem Missbrauch persönlicher Daten in Kontakt gekommen. Jüngere Kinder dabei deutlich seltener als ältere. Im Hinblick auf Erfahrungen mit Bildern mit sexuellem oder pornographischem Inhalt sind deutsche Kinder offenbar eher selten betroffen: 12% der 9- bis 12-Jährigen haben in den letzten 12 Monaten in irgendwelchen Medien solche Bilder gesehen; nur 5% gaben an, sie im Internet gesehen zu haben. – ältere Kinder etwa vier mal häufiger. Nur ein Drittel der Kinder fand das unangenehm.

Gegenüber Spiegel Online sagte Professor Hasebrink:

"Wenn man das Internet nur als Gefahrenzone bezeichnet, tut man den Kindern keinen Gefallen. Denn das Internet ist eines der leistungsfähigsten Kommunikationsinstrumente, das wir haben."

So werden viele Kinder eher außerhalb des
Internets gemobbt: 19% gaben an, bereits gemobbt worden zu sein – nur 5% via Internet.

Als Fazit sieht Professor Hasebrink, dass Eltern sich häufig der Gefahren nicht bewusst sind und nicht wissen, was ihr Kind online tut: So behauptet etwa die Hälfte der Eltern jener Kinder, die bereits online gemobbt wurden, ihrem Kind wäre Derartiges noch nicht passiert. Insbesondere die jüngeren Kinder haben Probleme, mit belastenden Erfahrungen umzugehen. "Künftige Maßnahmen zur Förderung eines sicheren Umgangs mit dem Internet sollten sich daher insbesondere an diese Gruppe richten", fordert Hasebrink.

(via Spiegel Online)

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