Arbeitskreis Digitale Gesellschaft

SPD Schleswig-Holstein

17. Januar 2011

Allgemein
Facebook ermöglicht API-Zugriff auf Adresse und Telefonnummer

"Public by Default" ist das Motto von Facebook: Erst einmal freigeben. Es liegt dann in der Hand des Benutzers, sich um seine Privatsphäre zu kümmern. Mit einem neuen Feature stehen den Programmierern von Applikation für Facebook weitere private Daten zur Verfügung: Die Adresse und die Telefonnummer.

Mit dem neuen Feature gibt es auch neue Sicherheitseinstellungen und ich kann mir aussuchen, ob meine Daten weitergegeben werden sollen oder nicht. Zunächst sind die Daten aber wohl freigegeben.

Schon die Standardeinstellung für Freigaben sind recht plauderhaft. Eine Applikation wie RSS-Graffiti, die RSS-Feeds automatisch auf Fan-Seiten postet erfährt so einiges über seine Anwender:

"Dazu zählen Name, Profilbild, Geschlecht, Netzwerke, Nutzerkennnummer, Freundesliste und alle anderen Informationen, die ich mit „Allen“ teile"

Wozu muss so eine App mehr als meine ID oder vielleicht noch Profilbild und Namen wissen? Aussuchen kann man sich das leider nicht. Wenn eine App bestimmte Daten haben will, kann man sich nur überlegen, ob man die App verwenden will oder nicht. Die meisten Facebook-Benutzer überlegen das aber nicht, wenn sie all die kleinen Quizzes, Test und Spielchen nutzen. Immer wieder tauchen Apps auch, die alleine zur Sammlung von Benutzerdaten gedacht sind.

Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, dass es noch kein verbreitetes Fingerspitzengefühl beim Thema Datenschutz gibt. Nicht nur Facebook betrachtet ihr Benutzerdaten als Firmeneigentum. Und der Benutzer weiß nie, wie und von wem seine Daten in Zukunft genutzt werden. Soziale Netzwerke leben natürlich auch vom Teilen von Informationen. Die Benutzer müssen sich aber auf einen bestimmten Ethos im Umgang mit ihren Daten verlassen können.

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