Arbeitskreis Digitale Gesellschaft

SPD Schleswig-Holstein

24. Oktober 2012

Allgemein
Online-Mitgliederbegehren oder gleich richtig?

Yasmina Banaszszuk und Dennis Morhardt, die beiden Initiatoren des Mitgliederbegehrens gegen die Vorratsdatenspeicherung haben heute ein Konzept für die Verbesserung des innerparteilichen Beteiligungsverfahrens vorgestellt. Neben einige sehr guten Vorschlägen zur allgemeinen Durchführung von Mitgliederbegehren beschreiben Sie auch ein mögliches
Online-Verfahren. Bereits auf dem Bundesparteitag 2011 wurde bschlossen, dass sich der Parteivorstand darum kümmern soll, ein Online-Verfahren zu ermöglichen. Passiert ist bisher nichts. Ich sehe das als Chance, die Erfahrungen aus dem Mitgliederbegehren für die Diskussion um die Ausgestaltung der Online-Beteiligung zu nutzen, denn meiner Meinung nach, sollte man da gleich Nägel mit Köpfen machen.

Yasmina und Dennis schlagen ein Online-Portal nach Vorbild der Online-Petitionen des Bundestags vor. Dort soll auch über die Petitionen diskutiert werden können. Durch die Einführung von Online-Mitgliederbegehren erwarten sie eine höhere Akzeptanz der Begehren und ein höheres Aufkommen. Und ich glaube, dass sie das richtig einschätzen. Aber genau deswegen sollte man das Offline-Mitgliederbegehren nicht 1 zu 1 aus der Offline-Welt ins Internet übertragen: Es wird mehr Mitgliederbegehren geben. Jeder, der mit einer bestimmten Parteimeinung unzufrieden ist, wird ein Begehren initiieren. Die einzelnen werden wenig Aufmerksamkeit bekommen. Warum entwickelt man dann nicht gleich ein Onlinesystem, das die Meinungsbildung im Internet unterstützt?

Ich halte nichts von Adhocracy und Liquid Feedback, weil sie den meisten Menschen zu kompliziert sind. Wir wollen eigentlich a) Texte diskutieren und b) ein Meinungsbild.

Über Texte diskutieren

Online über Texte diskutieren können die meisten SPD-Mitglieder. Das passiert jeden Tag zum Beispiel bei Facebook. Es muss also möglich sein, einen neuen Text einzustellen und den zu diskutieren. Das System sollte unterstützen, dass die Texte gleich Antragsformat haben. Also "Antrag" und "Begründung". Und dann können die anderen Benutzer einfach kommentieren und angeben, ob sie dem Antrag schon zustimmen oder nicht oder ob sie einen Verbesserungsvorschlag haben. Wir hatten das in Schleswig-Holstein in einer abgespeckten Version im "Demokratiesommer". Es müsste für die Person, die den Antrag vorgestellt hat dann möglich sein, eine neue Version vorzuschlagen, in der dann das Feedback berücksichtigt ist. Dann kann wieder von vorne diskutiert werden.

Abstimmen

Wenn die Person dann den Eindruck hat, dass es nicht besser geht, kann sie den Antrag zur Abstimmung stellen. Dann kann sie loslegen und Unterstützung sammeln – auch bei Leuten, die sich nicht für die Diskussionen im Detail interessieren.

strong>Antragsrecht

Wenn ein bestimmtes Quorum erfüllt wird, bekommt die Person Antrags-, Rede und Stimmrecht auf dem Bundesparteitag um den Antrag einzubringen. Die Person hat da inhaltlich schon mehr gemacht als die meisten Leute, die da sonst hinfahren.

Wird das Quorum nicht erfüllt, sollte man immer noch einen brauchbaren Antrag haben, mit dem man dann zunächst auf anderen Ebenen anfangen kann. So kann man versuchen, das Thema noch einmal über den Ortsverein, den Kreisparteitag oder den Landesparteitag einzutüten.

Was meint ihr? Eine einfache Antragsentwicklungssoftware. Einen Draht aus dem Netz auf den Parteitag. Ist das machbar? Was würde mit solchen Anträgen auf einem Parteitag passieren? Hätten die eine Chance?

Original bei rotstehtunsgut.de

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