Arbeitskreis Digitale Gesellschaft

SPD Schleswig-Holstein

3. September 2012

Allgemein
Telekom verstößt gegen Netzneutralität

Dennis hat neulich bei Facebook darauf hingewiesen, dass die Telekom jetzt ein Spotify-Paket anbietet: Für 10 EUR Extra wird der Spotify-Traffic nicht ins Volumen eingerechnet. Andere Anbieter werden benachteiligt. Ein klarer Verstoß gegen die Netzneutralität.

Bisher war es so, dass die Veränderungen an den internet-ähnlichen Dienste auf dem Smartphone im Kleingedruckten der AGB der Mobilfunkanbieter als „Qualitätssicherung“ verkauft wurden. Eher heimlich wurden so P2P-, VoIP-Dienste und Chats gesperrt.

Die Telekom verkauft die Sonderbehandlung zum ersten Mal als extra Paket. Alle Anbieter, die keinen Deal mit der Telekom haben, schauen in die Röhre. Die Zukunft ist absehbar: Schnelles Facebook gibt’s für 2,-EUR extra, Youtube für 5,-EUR. Und wenn sich keiner der großen Internetprovider auf einen Deal mit Deinem Startup einlässt, wirst Du keine Chance am Markt haben. Die Provider werden vom neutralen Anbieter von Bandbreite zum Contentprovider.

Jens Best hat in seinem Kommentar dazu eine wunderhübsche Grafik, die das visualisiert. Das sieht dann aus wie bei Pay-TV. Der Kern des Internets als nicht diskriminierender, weltweiter Distributionkanal wird
beschädigt und damit auch die Innovationskraft des Netzes.

Die Pläne der Telekom verstoßen gegen den Parteitagsbeschluss der SPD zur Netzneutralität aus dem Jahr 2011. Wir sollten uns nicht nur deswegen dafür einsetzen, dass sich die Internetprovider um einen gleichen Zugang zum Internet kümmern.

Steffen Voß

Mitglied des Arbeitskreises Digitale Gesellschaft der SPD Schleswig-Holstein.

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