24. Januar 2014
Datenschutz
MA HSH + ULD fordern mehr Datenschutz bei Smart-TVs
Moderne Fernseher sind schon längst keine dummen Glotzen mehr: Smart-TVs bringen das Internet ins Wohnzimmer. Leider bringen sie mitunter auch das Wohnzimmer ins Internet. So spionierten zum Beispiel LG-Fernseher bis vor Kurzem ihre Käufer aus. Der Medienrat der Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH) hat auf seiner Sitzung im Dezember mit dem Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD), Dr. Thilo Weichert, darüber diskutiert.
In einer gemeinsamen Stellungnahme von MA HSH und ULD verlangte Dr. Thilo Weichert mehr Sicherheit und vor allem Transparenz von den Fernseherherstellern. Dies bedeute, dass die Weitergabe von Nutzungsdaten nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Zuschauers erfolgen darf. Es müsse, so Dr. Thilo Weichert weiter, für den Nutzer jederzeit erkennbar sein, welche seiner Daten an welche Firmen weitergegeben werden. Auch müsse sichergestellt werden, dass der Nutzer einer Weitergabe seiner Daten ohne technischen Aufwand widersprechen kann.
Der Vorsitzender des Medienrats der MA HSH Lothar Hay (SPD) forderte, die Bedeutung des Datenschutzes bei Smart-TVs stärker öffentlich zu thematisieren: „Es ist notwendig, eine bundesweite Debatte zu diesem Thema anzustoßen. Neben den Sendern und Plattformbetreibern geraten nun nicht nur beim Datenschutz auch die Endgerätehersteller ins Blickfeld.“