28. Mai 2015
Wirtschaft
EU-Aktionsplan für die Industrie 4.0
- EU-Parlamentsgebäude in Straßburg | Foto: James Russell - CC BY-SA 2.0
SPD-Europaabgeordnete begrüßen Forderung nach Aktionsplan für die Industrie 4.0: Die Europaparlamentarier und seit dem heutigen Donnerstag auch die EU-Mitgliedsländer machen der Europäischen Kommission Beine beim Thema „Industrie 4.0„.
Vertreter der EU-Staaten forderten am Donnerstag in Brüssel von der EU-Kommission einen Aktionsplan für die Digitalisierung der Industrie. „Die EU-Kommission hat sich zwar bereits mit der Digitalisierung der Industrie befasst, bisher steuerte sie aber nur vereinzelte Themeninseln an: Hier etwas Innovationsförderung, dort eine Initiative zur IT-Sicherheit. Wir brauchen eine kohärente Industrie-4.0-Strategie“, betont die industriepolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten, Martina Werner anlässlich des Rates zur Wettbewerbsfähigkeit.Die Sozialdemokratin sieht den digitalen Wandel als große Chance für Wachstum und Jobs. Bisher werde er allerdings gerade von kleinen Unternehmen oft als Bedrohung wahrgenommen, die eine große Abhängigkeit von der technischen Infrastruktur fürchten. „Die EU-Kommission muss in einem Aktionsplan insbesondere Maßnahmen vorsehen, die kleine Betriebe bei der Digitalisierung unterstützen. Das kann beispielsweise durch den Aufbau und die Förderung von regionalen Technologiezentren geschehen“, fordert Martina Werner.
Die weitere Digitalisierung der Industrie hängt maßgeblich auch von einer innovativen und zukunftsweisenden Telekommunikationspolitik ab. „Dreh- und Angelpunkt bleibt der zügige Ausbau der Breitbandnetze in Europa – das sehen auch EU-Mitgliedstaaten und Kommission so“, ergänzt Constanze Krehl, telekommunikationspolitische Sprecherin der Europa-SPD. „Leider fehlt es der Kommission noch immer an einer klaren Strategie für die Finanzierung des Ausbaus schneller Netze. Insbesondere die Einbeziehung der Unternehmen bleibt vage. Auch die Unternehmen, deren Geschäftsmodelle maßgeblich auf breitbandintensiven Diensten beruhen und die damit große Gewinne erwirtschaften, müssen an den Kosten des Ausbaus beteiligt werden.“Innovative Start-Ups werden auch künftig ein wichtiger Baustein der Digitalisierung sein und zu Wachstum und Beschäftigung beitragen. Dafür müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, so Constanze Krehl: „Die EU-Kommission muss jetzt Vorschläge liefern, wie die Ideen von jungen Unternehmerinnen und Unternehmern im IT-Sektor in langlebige und wachsende Unternehmen verwandelt werden können. Dafür braucht es die richtigen Rechtsrahmen und das nötige Kapital aus privaten und öffentlichen Quellen. Nur so werden wir die industrielle Basis in Europa langfristig vergrößern und unter den Bedingungen der Digitalisierung Wachstum und Jobs schaffen.“