20. Juli 2016
Glasfaserausbau
„Mit Glasfaser zum schnellen Internet für alle“
- Foto: QSC AG - CC BY-SA 2.0
Bundesnetzagentur setzt beim Breitbandausbau weiterhin auf Kupferkabel: Die EU-Kommission hat den neuen Vorschlag der Bundesnetzagentur akzeptiert, den Ausbau schneller Internetverbindungen in Deutschland mit privilegiertem Einsatz der sogenannten Vectoring-Technik durch die Deutsche Telekom voranzutreiben.
„Ich hätte mir eine vertiefende Prüfung des Vorschlags durch die EU-Kommission gewünscht“, erklärt Constanze Krehl, telekommunikationspolitische Sprecherin der Europa-SPD. „Denn hier muss jedes Detail stimmen, damit es keine Wettbewerbsverzerrungen gibt.“
Die Bundesnetzagentur hatte im Juni einen nachgebesserten Vorschlag präsentiert, nachdem die EU-Kommission Bedenken an der ersten Version angemeldet hatte. Durch die Vectoring-Technologie wird die Kapazität herkömmlicher Kupferkabel erhöht. Anschließend können sie aus technischen Gründen aber nur von jeweils einem einzigen Internetanbieter direkt genutzt werden. „Die EU-Kommission fordert nun, dass ein indirekter Zugang zum Netz die Wettbewerber nicht schlechter stellen darf als vorher. Das ist zwingend notwendig, damit Investitionsanreize für den Netzausbau bestehen bleiben“, betont Constanze Krehl. „Vectoring soll eine Brücke, und kein Hindernis, für den zügigen und flächendeckenden Ausbau von Glasfasernetzen in Deutschland sein. Denn der Weg in die digitale Gesellschaft der Zukunft führt über Glasfaser.“
„Wir erwarten von der EU-Kommission, dass sie im Herbst genauestens prüft, ob der Netzzugang zu fairen Bedingungen gewährt wird – damit alle Anbieter ihren Kunden höhere Internetgeschwindigkeiten zum fairen Preis anbieten können“, so Constanze Krehl. „Dafür brauchen wir verbindliche Ausbauzusagen, sowohl seitens der Telekom als auch der Wettbewerber, insbesondere was die Nahbereiche, also den Umkreis von 550 Meter zu einem lokalen Hauptverteiler angeht.“