14. September 2016
Europa/Glasfaserausbau
Startschuss für ein schnelles Internet
- Foto: QSC AG - CC BY-SA 2.0
EU-Kommission legt Vorschläge für Breitbandausbau vor: „Ein klares Bekenntnis zur Glasfasertechnologie sowie neue ambitionierte Ausbauziele für Breitbandverbindungen waren überfällig“ erklärt Constanze Krehl, telekommunikationspolitische Sprecherin der Europa-SPD. Ein Paket von Vorschlägen der EU-Kommission vom Mittwoch soll den teils schleppenden Ausbau von Glasfasernetzen in der EU vorantreiben.
Nach den Plänen soll spätestens 2025 jeder Haushalt in der EU einen Hochgeschwindigkeitsanschluss von 100 Megabyte pro Sekunde erwerben können, Unternehmen und Bildungseinrichtungen sogar das Zehnfache. „Das ist eine Mammutanstrengung, bei der alle an einem Strang ziehen müssen. Dass die EU-Kommission gemeinsame Investitionen konkurrierender Anbieter fördern will, begrüße ich grundsätzlich. Aber die Regeln müssen sicherstellen, dass kleinere Anbieter auch tatsächlich ein Stück vom Kuchen abbekommen“ so Constanze Krehl. Die Kommission schätzt die zusätzlich benötigten Investitionen auf 155 Milliarden Euro.
Geplant ist auch, die Regeln für Telekommunikation europaweit stärker zu koordinieren, unter anderem bei der Vergabe von Funkfrequenzen. „Natürlich müssen digitale Dienstleistungen über Grenzen hinweg funktionieren. Sonst kracht das selbstfahrende Auto hinter der Grenze gegen den nächsten Baum“, merkt Constanze Krehl an.
Eine leistungsfähige Infrastruktur und europaweite Standards sind insbesondere eine zentrale Voraussetzung für die Industrie der Zukunft – die Industrie 4.0: „Wir müssen uns in Deutschland endlich an den Gedanken gewöhnen, dass schnelles Internet für unsere Wirtschaft überlebenswichtig ist. Dabei haben uns viele Länder, allen voran die baltischen Staaten, beim Glasfaserausbau bereits weit hinter sich gelassen“, betont Constanze Krehl.