16. Mai 2017
Bildung
Digitale Schule: Hier bewegt sich etwas
- Foto: Lucélia Ribeiro - CC BY-SA 2.0
„Bei der Digitalisierung der Schule kommt derzeit einiges in Bewegung.“ Das sagt der Kreis Pinneberger SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Ernst Dieter Rossmann. So lägen inzwischen erste konzeptionelle Vorschläge für die Ausgestaltung des Digitalpakts des Bundes vor. „Wenn es nach den Bundesländern geht, kann noch vor dem Sommer eine Vereinbarung über das Fünf-Milliarden-Programm zustande kommen. Jetzt muss vor allem Bildungsministerin Wanka liefern und eine Finanzierungszusage von Finanzminister Schäuble vorlegen.“
Für den Abgeordneten, der als bildungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion die Entwicklungen in der digitalen Bildung auch im Kreis Pinneberg mit eigenen Veranstaltungen begleitet, sind bei der Umsetzung des Digitalpakts vor allem drei Eckpunkte entscheidend. „Alle Schulen, auch Grundschulen, brauchen eine vernünftige Breitband-Versorgung“, macht Rossmann deutlich. „Und dabei darf es nicht nur um die Anschlusskosten gehen: Wir müssen auch über die Dauerkosten für einen praxisgerechten Provider-Vertrag sprechen.“ Als zweiten Punkt nennt der Parlamentarier die Verkabelung der Schulen sowie WLAN bis in die Unterrichtsräume. Rossmann: „Da es sich dabei um Investitionskosten mit Abschreibungszeiten von einigen Jahren handelt, ist eine mögliche Bundesförderung nicht so einfach zu konzipieren wie die Finanzierung von Providerverträgen. Eine Einmalfinanzierung könnte sich aber bitter rächen, weil für eine notwendige Erneuerung keine Mittel eingestellt sind.“ Der SPD-Mann schlägt deshalb vor, im Sinne der Abschreibung jährliche Pauschalbeträge durch den Bund bereitzustellen.
Der dritte Eckpunkt soll nach Rossmanns Vorstellung die Ausstattung mit Präsentationstechnik sein. „Dabei wird es aber wie bei der Frage, welche Endgeräten in Schülerhand kommen, auf das jeweilige Medienkonzept der Einzelschule ankommen“, erläutert der Bildungsexperte.
Die stärkere Verankerung von Medienkompetenz und die Auseinandersetzung mit Herausforderungen und Möglichkeiten der Digitalisierung standen jetzt auch im Mittelpunkt einer Projektaktion an der Helgoländer James-Krüss-Schule. Unter der Überschrift „erlebe IT“ lernten Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 an zwei Tagen auf einfache Art und Weise die Grundlagen des Programmierens kennen. Während die jüngeren Schüler mit grafischen Programmiersprachen einstiegen, erhielten die Älteren bereits Einblicke in die höhere Sprache Python. Am Vorabend findet ein Elternabend zum Thema „Was macht mein Kind im Internet?“ statt.
„Es ist wichtig, dass auch jüngere Schülerinnen und Schüler schon verstehen, was zum Beispiel hinter Apps steckt“, betont Rossmann, der die Schirmherrschaft über die vom Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche „Bitkom“ organisierten Projekttage übernommen hatte. „Nur auf dieser Grundlage können sich mündige junge digitale Bürgerinnen und Bürger kritisch mit der digitalen Medienwelt auseinandersetzen.“