12. Dezember 2010
Allgemein
Neue Industriepolitik: Technikbegeisterung wecken
In einem Interview mit der ZEIT äußerte sich Karl-Heinz Streibich, pessimistisch über die Zukunft der deutschen Hightechindustrie: "Sie verschwindet," sagte der Vorstandschef der Software AG. Und sie folge dem Schicksal der Unterhaltungsindustrie der 70er Jahre, der Hardware-Herstellern der 80er Jahre und den IT-Dienstleistern der 90er Jahren, wenn nicht Lehren aus den IT-Gipfeln gezogen würden. Seine Forderung: "Politik und Wirtschaft müssen eine neue Technologiebegeisterung in der breiten Bevölkerung wecken."
Leider stellt sich Streibich dann nur in die Schlange der Leute, die fordern, dass ihre Interessen stärker in der Schule berücksichtigt werden sollten. So fragt die ZEIT dann auch zu Recht: "Die Banken wollen Finanzkunde, Mediziner Ernährungsunterricht. Jetzt auch noch Technik?" Dazu kommen Benimmunterricht, Medienerziehung und vieles andere mehr.
Wichtiger ist dann Streibichs Hinweis auf die fehlende Förderungsinfrastruktur für aufstrebende Unternehmen. Während es eine Vielzahl Angebot für Gründer gäbe, würden die jungen Unternehmen nach der Aufbauphase oft vernachlässigt. Es gäbe schon wenig Gründungskapital und noch weniger Wachstumskapital. Statt Kohle und die Automobilindustrie zu fördern, sollte es mehr Subventionen für Zukunftsbranchen wie die Softwarebranche geben:
"Wir sollten in Deutschland mehr als 100 Softwarefirmen mit mehr als 100 Millionen Euro Jahresumsatz haben. Nicht bloß eine Handvoll wie heute."
(via Hinnerk Haardt)