Arbeitskreis Digitale Gesellschaft

SPD Schleswig-Holstein

17. September 2013

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Studie: Online-Engagement ist oft „symbolische Partizipation“

Sie sind zumeist männlich, gut ausgebildet und wirtschaftlich gut abgesichert, aber sie beteiligen sich eher in symbolischer Weise an der politischen Willensbildung: Eine aktuelle Studie der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg befasst sich mit der empirischen Analyse der Motive politischer Aktivität junger Erwachsener im Internet.Gary Schaal, einer der Autoren der Studie sagte gegenüber Deutschlandradio Kultur:

„Das, was die allermeisten tun, ist auf der einen Seite Like-it-Buttons drücken bei politischen Themen bei Facebook, das ist nicht besonders anspruchsvoll, und Online-Petitionen unterzeichnen. Und auch da stellt sich etwas anderes – nämlich viele von diesen Online-Petitionen zielen auf die internationale Politik, sind gar nicht national. Und man fragt sich, wer ist der Adressat davon? Mit anderen Worten, die deutsche Politik wird davon nicht wirklich berührt. Und auch das zeigt wieder, dass Online-Partizipation dort, wo sie tatsächlich genutzt wird konkret, auf die Politik viel weniger Einfluss hat als zum Beispiel Protestaktionen, die draußen vor der Tür stattfinden.“

Die Befragten interessieren sich für Politik und beteiligen sich zumeist an eher symbolischen als effektiven Aktionen. Die Studie beschäftigt sich explizit auch mit der mehrfachen digitalen Spaltung: Viele Menschen seien schon durch technische Hürden ausgeschlossen. Sie können sich keinen Computer leisten oder bekämen keinen schnellen Internetzugang. Auch Art und Umfang der Nutzung unterscheide sich. Und zum Dritten unterscheidet die Studie zwischen denen, die an die Wirkung von Online-Partizipation glaubten und in die, die nicht daran glaubten.

Die Studie hält fest, dass Partizipation im Netz die Partizipationsdefizite der realen Welt nicht kompensieren könnten. Symbolische Partizipation könne aus der zunehmenden Postdemokratisierung des politischen Prozesses resultieren. Nicht erwogen wird, ob das ein sich gegenseitig beeinflussender Prozess sein könnte. Nicht beleuchtet wird des weiteren, ob es überhaupt bereits effektive Mitmachprojekte gibt und warum die gegebenenfalls gemieden werden oder wie Angebote aussehen müssten, damit sie gleichzeitig effektiv sind als auch die digitale Spaltung nicht noch größer werden lassen.

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Steffen Voß

Mitglied des Arbeitskreises Digitale Gesellschaft der SPD Schleswig-Holstein.

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