Arbeitskreis Digitale Gesellschaft

SPD Schleswig-Holstein

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JMStV in SH: Entscheidung steht an

Nachdem sich die FDP-Fraktion in der letzten Wochen eine Bedenkzeit zum JMStV erbeten hat, steht am morgigen Mittwoch, den 8. Dezember 2010, die Entscheidung erneut an. Neben der SPD-Fraktion haben sich auch die Grünen in Schleswig-Holstein gegen die aktuelle Fassung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages ausgesprochen.

FDP-Mitglied Oliver Fink forderte seine Fraktion im Landesblog auf, gegen den JMStV zu stimmen.

Es gibt also noch Hoffnung, dass die Lösung im Konflikt um den Staatsvertrag aus Schleswig-Holstein kommt.

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JMStV: NRWSPD im Interview bei Pottblog

Noch ist der JMStV in NRW nicht ratifiziert. Die Rot-Grüne Minderheitsregierung diskutiert derzeit intensiv, ob sie zustimmen soll. Derweil kocht die Stimmung in der Blogosphäre hoch. Pottblogger Jens Matheuszik hat sich nicht damit zufrieden gegeben, über die NRWSPD zu sprechen. Er hat sich den medienpolitischen Sprecher der Landtagsfraktion vor die Kamera geholt und ihm einige kritischen Fragen gestellt.

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Konferenz „Open Media“ – Programm steht

Beim Vorwärts gibt es jetzt das Programm des Kongresses "Open Media" am 10. Dezember 2010 im Willy-Brandt-Haus, Berlin.

Ich bin vor allem gespannt auf Diskussion um den
Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) mit Marc Jan Eumann
(Staatssekretär NRW) und Alvar Freude (AK Zensur).

Insgesamt wirkt das Programm recht gedrängt. Man sollte es wohl als Input für das Barcamp am nächsten Tag betrachten.

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Seminar: Crossmediales Publizieren

Vom 24.-26. August 2011 bietet die Gustav-​Heinemann-​Bildungsstätte in Bad Malente ein Sem­i­nar zum Thema “Crossmediales Publizieren: Medien mit Mehrwert verzahnen″ an. Im Seminar werden crossmediale best-practice-Beispiele demonstriert,
außerdem sollen die Teilnehmer zur Veranschaulichung selbst einen
multimedialen Auftritt konzipieren.

Printpublikationen haben heute alle einen Online-Auftritt, doch oft
findet sich im Netz nur eine Kopie des Gedruckten. Dabei bietet online
ungleich mehr Möglichkeiten: Audios, Videos oder interaktive Grafiken,
neuen Formaten sind kaum Grenzen gesetzt. Den größten Erfolg für seine
Marke erzielt derjenige, der all diese Medien klug aufeinander abstimmt,
Dopplungen vermeidet und für seine Zielgruppe einen echten Mehrwert
erzielt.

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Wikileaks zeigt Grenzen der Transparenz

Wikileaks ist in den letzten Monaten vor allem mit drei großen Veröffentlichungen aufgefallen: Den Dokumenten der US-Armee aus Afghanistan und dem Irak und dem Video, das eine Helicopter-Besetzung beim Töten von Zivilisten zeigt. Da ging es um das Bild zweier Kriege, von denen man fast nichts mehr mitbekommt. Die internen Dokumente belegten, was Kritiker schon lange behaupten und was eigentlich jeder befürchtete. Große Überraschungen hab es dabei nicht. Abgesehen von Sicherheitsbedenken gab es aber vor allem Zustimmung. Nun hat Wikileaks die Kommunikation der internationalen Diplomatie aus Sicht der USA veröffentlicht und obwohl das amtliche Urteil über die deutsche Regierung durchaus amüsant ist, stellt sich doch eine neue Frage: Ist die totale Transparenz das Modell einer neuen, offenen, globalen Gesellschaft, wie Sascha Lobo bei Anne Will behauptet oder schadet der Verlust an Vertraulichkeit?

Zugegeben, ein Schachspiel ist keine gute Analogie für eine demokratische Gesellschaft. Vielleicht reicht das Bild aber, um auf ein Dilemma hinzuweisen: Wie gewinnt man ein Schachspiel, wenn beide Spieler gegenseitig ihre Gedanken lesen können, wenn keine Taktik mehr geheim ist? 

Die Welt ist voll widersprüchlicher Bedürfnisse. Und jeder Mensch will diese Bedürfnisse durchsetzen. Alleine und jeder gegen jeden geht das nicht. Deswegen tut man sich in Gesellschaften zusammen, in Staatenbünden, in Staaten, in Ländern, Parteien, Vereinen, Bürgerinitiativen. Will man andere Menschen von der Richtigkeit der eigenen Interessen überzeugen, geht das oft nicht mit der Dampframme. Da ist Taktik und Strategie gefragt. Man muss sich mit Verbündeten absprechen. Ohne Vertraulichkeit steht man blöd da. Deswegen ist auch "Ficken?" keine gute Gesprächseröffnung.

Natürlich enthält die letzte Wikileaks-Veröffentlichung auch Informationen, die eine Öffentlichkeit verdient haben. Die Tatsache, dass China hinter den Google Hacks des letzten Jahres steckt zum Beispiel. Dazu hätte es aber auch gereicht, diese Fälle aus der Vielzahl der Daten zu fischen und sie dann journalistisch eingeordnet zu veröffentlichen, denn "Cablegate" zeigt auch, dass ein überwältigender Teil der Informationen vollkommen irrelevant sind. Was bleibt ist alleine ein Verlust an Vertrauen in der internationalen Diplomatie. Auch dem Ruf von Wikileaks als sicherer Hafen für Whistleblower hat das geschadet.

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Seminar: Wie verändert sich die Publikative durch das Internet?

Vom 16.-20. Mai 2011 bietet die Gustav-​Heinemann-​Bildungsstätte in Bad Malente ein Sem­i­nar zum Thema “Die vierte Macht im Staat – wie verändert sich die Publikative durch das Internet?″ an. Der Journalist Bernd Oswald wird in dieser Woche über das Gewandelte Beruftsbild seiner Branche und über Bürgerjournalismus sprechen.

Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut in Deutschland, so dass auch von der Publikative, der vierten Gewalt im Staat, gesprochen wird. Das Eindringen des Internets in die Gewohnheiten der Gesellschaft ändert jedoch tiefgreifend das Wesen der Medien: Plötzlich kann jeder selbst zum Kommunikator werden. Und der Skandal um Wikileaks oder der Rücktritt Horst Köhlers aufgrund eines Blog-Eintrags zeigen, die Macht des Internets. Doch angesichts der Informationsflut bedarf es professioneller Auswahl und Aufbereitung – wofür allerdings gleichzeitig kaum jemand bezahlen will.

Das Seminar geht der Frage nach, wie sich das Berufsbild des Journalisten durch die Digitalisierung verändert und welche Zukunft Qualitätsmedien in diesem Spannungsfeld noch haben. Und: Wie bilden wir in Zukunft unsere Meinung aus den Medien?

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Wettbewerbsverfahren gegen Google

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die EU mit Google in einem Wettbewerbsverfahren beschäftigt. Konkurrenten beklagen, dass Google eigene Ergebnisse in der Produktsuche bevorzugt. Dem will die Europäische Kommission jetzt nachgehen. Google droht laut Financial Times Deutschland eine der höchsten Strafen in der EU Geschichte.

Eigentlich kann es sich Google gar nicht leisten, dass sich herausstellt, man habe am Suchalgorithmus manipuliert, um eigene Angebote zu bevorzugen. Und vermutlich ist das auch nicht passiert. Allerdings flammt mit dem Wettbewerbsverfahren die Diskussion um das geheime Rankingverfahren wieder auf. Das Verfahren, mit dem Google die Relevanz von Inhalten bewertet, gilt als "Coca Cola Rezept des 21. Jahrhunderts". Bei dem aktuellen Marktanteil der Google Suchmaschine, bedeutet eine schlechte Einschätzung quasi das Aus für ein Angebot. Was nicht auf den ersten zwei Suchergebnisseiten zu finden ist, existiert nicht.

Gerade hat Google eine Neuerung im System angekündigt: Bisher war ein wichtiger Faktor für eine hohe Relevanz, dass viele externe Internetseiten auf ein Angebot verweisen. In einem New York Times-Artikel wurde darauf hingewiesen, dass das auch funktioniert, wenn sich viele Webseiten negativ über ein Angebot äußern. "Bad Publicity is Good Publicity." Google will nun die Inhalte einer Seite daraufhin untersuchen, ob sie sich positiv oder negativ zu einem Link äußere.

Natürlich erscheint das auf den ersten Blick sinnvoll: Wer will schon sein neuen Notebook beim Anbieter mit den meisten Verrissen kaufen? Es zeigt aber auch, was Google macht: Es bewertet Inhalte nach eigenen Maßstäben. Wie die aussehen, wissen nur einige Mitarbeiter von Google. Ob eine Information die Öffentlichkeit erreicht hängt zur Zeit davon ab, wie sie zu diesen Maßstäben passt. Und gleichzeitig gaukelt Google Neutralität und Objektivität vor.

Der App-TÜV

In einem Leitartikel in der Frankfurter Rundschau forderte Frank-Thomas Wenzel kürzlich, das Netz nicht den Konzernen zu überlassen. Statt die Regulierung ganzer Märkte, einzelnen Firmen zu überlassen – so wie zum Beispiel alleine Apple über den Zugang zum App-Store entscheidet – sollte man überlegen, neutrale Instanzen zu schaffen, die nach demokratisch festgelegten Regeln entschieden.

Wie der Prozess ausgehen wird, ist noch vollkommen unklar. Ein vergleichbarer Prozess gegen Microsoft hat sich jahrelang hingezogen und sein Ergebnis heute fast irrelevant: Windows darf bei der Installation nicht nur den eigenen Browser anbieten.

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Seminar: Medienkompetenz im Zeitalter von Web 2.0

Vom 11.-13. Feburar 2011 bietet die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte in Bad Malente ein Seminar zum Thema "Medienkompetenz im Zeitalter von Web 2.0". Neben theoretischen Überlegungen zu den Neuen Medien wird auch praktisch mit ihnen gearbeitet.

Durch das Internet, soziale Netzwerke und Mobiltelephon verändert sich unser Zugang zu Information. Schneller denn je verbreiten sich Informationen, deren Wahrheitsgehalt wir immer häufiger kritisch überprüfen müssen. Was bedeutet dies für die alten Medien wie Buch, Tagespresse, Fernsehen und Radio? Und in welchem Verhältnis stehen neue und alte Medien in unserer heutigen Informationsgesellschaft? Und welche Vor- und Nachteile kennzeichnen die jeweiligen Informationsmedien aus.

Im Seminar lernen geht es um die verschiedenen Medientypen vor dem Hintergrund aktueller, gesellschaftspolitischer Debatten kennen und wie man sie auswertet. In einem zweiten praktischen Teil des Seminars werden eigene Medienprodukte (etwa kurze TV- und Radiobeträge, Blogeinträge, Pressetexte, Twitternachrichten) produziert, um so die Medienkompetenz im Zeitalter von Web 2.0 zu verbessern.

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Grundgesetz: „Trainingszustand gut“

Auf dem netzpolitischen Kongress am 12.+13. November 2010 sprach die frischgebackene Verfassungsrichterin Prof. Dr. Susanne Baer zu der Frage "Braucht das Grundgesetz ein Update?". Ihr Fazit: "Fitness gut, Training kann aber nicht schaden." Einen Mitschnitt gibt es jetzt auf Youtube.

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Wer die Einleitung überspringen will, kann einfach bis Minute 2 vorspulen.

In ihrer Rede legt sie eine Basis für die Diskussion um eine Anpassung des Rechts an die digitale Zeit. Zunächst legt sie aber offen, was die Diskussion zur Zeit so schwierig macht: Wer nicht uneingeschränkt sagt "Das Netz ist super." wird von Vielen gar nicht mehr gehört. Alles andere wird super-skeptisch beäugt, auch wenn es Herausforderungen genug gibt.

Frau Baer sieht drei zentrale Herausforderungen:

  1. Zugang sichern! Das Netz ist zur Zeit ein Netz einer digitalen Elite – in Deutschland und erst Recht im Rest der Welt.
  2. Anerkennung als Gleiche: Wie kann es gelingen, Menschen vor medialer Gewalt zu schützen und gleichzeitig das Positive des Netzes zu erhalten?
  3. Selbstbestimmung der eigenen Person: Vorratsdatenspeicherung und Datenkraken – Was passiert mit den Spuren unserer Aktivitäten im Netz? Wie haben wir das in der Hand? Das GG schützt den Bürger vor dem Staat aber nicht vor privaten Datensammlern.

Veranstaltungstipp

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SPD Schleswig-Holstein lehnt JMSTV ab

Die SPD-Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein hat beschlossen, gegen die Verabschiedung des Jugendmedienschutzstaatsvertrages zu stimmen.

Zitate:

Denn die Anhörung hat unsere Auffassung bestätigt, dass die in diesem Staatsvertrag verankerten Maßnahmen nicht geeignet sind, Kinder und Jugendliche vor gefährdenden Netzinhalten zu schützen.

Wir sind der Meinung, dieser Staatsvertrag sollte schnellstens vom Tisch, weil er die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt.

Die Mitteilung von Dr. Kai Dolgner und Peter Peter Eichstädtindet man im Blog der Landtagsfraktion.