„Mittlerweile setzt sich in nationalen und internationalen Fachkreisen die Erkenntnis durch, dass wir es bei der Internetabhängigkeit tatsächlich mit einem eigenständigen Krankheitsbild im Sinne der Suchterkrankung zu tun haben.“, stellt Dr. med. Bert te Wildt, Oberarzt der Ambulanz der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikum in Bochum, in seinem Buch Digital Junkies, fest. mehr…
Der homo digitalis von heute, wie Byung-Chul Han in seinem kürzlich erschienen Buch „Im Schwarm. Ansichten des Digitalen“ die Teilnehmer digitaler Medien nennt, braucht keine Psychopharmaka oder „Maskone“ mehr um der als unvollkommen empfundenen Realität zu entfliehen. Es sind auch nicht mehr die Religionen, sondern Optimierungstechniken, mit deren Hilfe wir uns der Faktiziät wie Körper, Zeit, Tod etc. entgegenstellen würden. Die Lem’sche „psywilizacja“ kann heute ganz ohne chemische Mittel und Pillen erreicht werden, denn laut Han ist „das digitale Medium […] defaktifizierend“[1]. mehr…
Kann ein erwachsener Mensch Gefallen daran haben, mit einem Bagger zehn Minuten lang Erde von einem Häufchen zum anderen – und zurück – zu schaufeln? Offensichtlich ja, denn Baggerfahren zählt zu den beliebtesten und populärsten Offsite-Zielen deutscher Unternehmen. Reihen von blassen, von Neonlicht leicht bläulichen Büroangestellten haben Spaß daran – und werden dies auch in Zukunft haben –, mit einer Baggerschaufel in der Erde zu wühlen. Und tatsächlich bekommt der Mensch als Spezies immer seltener die Gelegenheit dazu, an verschiedenen Bereichen der Produktion, psychisch oder geistig, teilzunehmen. Dies haben die beiden Sprecher des Chaos Computer Club, Constanze Kurz und Frank Rieger, auf ihrer „Reise zu den Maschinen und zu den verschiedenen Orten, an denen unser Brot entsteht, zu den Labors und Fabriken, in denen an der Zukunft unserer Arbeitswelt geforscht und gebaut wird“, beobachtet. mehr…