„Der Mensch ist ein Luxuswesen“[1], schreibt Byung-Chul Han in Psychopolitik und meint mit Luxus eine Lebensform, die frei von Notwendigkeit ist. Es verwundert daher nicht, dass das Internet auf die Menschen eine so große Anziehungskraft ausübt, wurde das digitale Netz doch ursprünglich als Medium unbegrenzter Freiheit gefeiert: „Der erste Werbeslogan von Microsoft ‚Where do you want to go today?‘ suggerierte die grenzenlose Freiheit und Mobilität im Web.“ Doch „[d]iese anfängliche Euphorie erweist sich heute als eine Illusion“. mehr…
Peter Thiel, Mitbegründer von PayPal und mittlerweile Wagniskapitalgeber, hält die Innovationskraft in den USA für erlahmt: „Wir wollten fliegende Autos, und stattdessen haben wir 140 Zeichen bekommen“, sagt er. Mittlerweile herrscht auch in den deutschen Medien großer Skeptizismus: Wir würden nur noch die Gegenwart verwalten, seien des Fortschritts unfähig geworden und arbeiten immer noch die To-do-Liste aus den 1960ern ab. Forschung, Innovation, Fortschritt: Nihil novi. mehr…
Der Vorstoß des Apple-Chefs, Tim Cook, sich für Privatheit und Bürgerfreiheiten einzusetzen, indem sich das Unternehmen der Entscheidung eines US-Gerichts, dem FBI mit einer Software Zugriff auf das iPhone eines der San-Bernardino-Attentäters zu eröffnen, widersetzte, beeindruckte und polarisierte zugleich die Öffentlichkeit. Cooks Aussage „People have a basic right to privacy“ erlangte Kultstatus.
Tim Cook ist aber nicht der erste Apple-Manager, der sich gegen den Überwachungsstaat auflehnt. Zuvorgekommen ist ihm kein Geringerer als der legendäre Firmengründer Steve Jobs. mehr…
„Heute befinden wir uns insofern in einer Krise des Schönen, als das Schöne zu einem Objekt des Gefallens, des Like, zum Beliebigen und Behaglichen geglättet wird. Errettung des Schönen ist Errettung des Verbindlichen“, schreibt Byung-Chul Han in seinem aktuellen Essay Die Errettung des Schönen. mehr…
Eine kleine Clique privater Akteure dominiert das Netz. Doch statt jetzt auf den Staat und eine digitale Magna Carta zu hoffen, können wir unser Schicksal auch selbst in die Hand nehmen. mehr…
Der homo digitalis von heute, wie Byung-Chul Han in seinem kürzlich erschienen Buch „Im Schwarm. Ansichten des Digitalen“ die Teilnehmer digitaler Medien nennt, braucht keine Psychopharmaka oder „Maskone“ mehr um der als unvollkommen empfundenen Realität zu entfliehen. Es sind auch nicht mehr die Religionen, sondern Optimierungstechniken, mit deren Hilfe wir uns der Faktiziät wie Körper, Zeit, Tod etc. entgegenstellen würden. Die Lem’sche „psywilizacja“ kann heute ganz ohne chemische Mittel und Pillen erreicht werden, denn laut Han ist „das digitale Medium […] defaktifizierend“[1]. mehr…