Arbeitskreis Digitale Gesellschaft

SPD Schleswig-Holstein

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Enquete Kommission: Datenschutz der Zukunft gesucht

Die Enquete Kommission "Internet und Digitale Gesellschaft" ist aufgeteilt in verschiedene Projektgruppen. Die Projektgruppe Datenschutz tagt das nächste Mal am 17. Januar 2011 – Bis zum 9. Januar wird dafür Input gesammelt. Eine Chance zur Mitgestaltung.

In einem extra Forum hat die Projektgruppe Datenschutz verschiedene Fragen gestellt und die Öffentlichkeit eingeladen sich zu beteiligen:

Der Umgang mit personenbezogenen Daten hat sich im digitalen Zeitalter erheblich verändert. Im Kontext des Internets stellt die Verarbeitung von personenbezogenen Daten vielfach die Grundlage für kommerzielle Geschäftsmodelle dar. Insbesondere in sozialen Netzwerken, aber auch bei anderen Diensten im Internet, werden große Datenmengen von Nutzerinnen und Nutzern selbst zur Verfügung gestellt. Deren Einwilligung spielt daher eine zentrale Rolle für die Datenerhebung und -verarbeitung.

Die Frage der Einwilligung wird in der Projektgruppe kontrovers diskutiert. Daher möchte die Projektgruppe gerne auf kurzem Wege auch die interessierte Öffentlichkeit in die Diskussion mit einbeziehen."

Ein wenig ungünstig ist es, diese Art Fragen über die Feiertage zu stellen – entsprechend schmal ist bisher die Beteiligung. Vielleicht kommt da ja noch etwas zusammen.

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ULD: Programm der Datenschutz-Akademie 2011

Das Jahresprogramm 2011 des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) ist jetzt verfügbar. Die Datenschutzakademie Schleswig-Holstein hat sich zum Ziel
gesetzt, Kenntnisse auf dem Gebiet des Datenschutzes, der Datensicherheit
und des Datenverarbeitungsrechts praxisgerecht zu vermitteln.

Vom Grundkurs Datenschutz bis hin zur sicheren Linux-Server-Konfiguration ist für jeden etwas im Angebot. Es gibt außerdem spezielle Datenschutzkurse zum Beispiel für Arztpraxen oder Schulsekretariate.

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Lars Klingbeil: 1. Klausurtagung der Enquete Kommission

Zum ersten Mal hat sich die Enquete Kommission zu einer zweitägigen Klausurtagung getroffen und Bundestagungsabgeordnete Lars Klingbeil (SPD) gab dazu dem Vorwärts ein Interview. Beim ersten Treffen wurden vor allem Formalitäten besprochen: Wie die Kommission ihre Arbeit transparent ins Netz machen will bis hin zu Detailfragen nach der Möglichkeit anonymer Kommentare im Blog. Festgelegt wurden aber auch Schwerpunkte der zukünftigen Arbeit.

Bis Ostern 2010 2011 soll sich die Enquete Kommission ungefähr 20 Mal treffen. In der knappen Zeit und mit den vielen sehr unterschiedlichen Teilnehmern von allen im Bundestag vertretenen Parteien und Sachverständigen von padeluun bis Dieter Gorny wird es sehr wahrscheinlich keine Lösung für alle Herausforderungen der digitalen Zukunft geben. Deswegen hat die Kommission mit

  • Urheberrecht,
  • Datenschutz und
  • Netzneutralität

Schwerpunkte gesetzt, die jetzt in Projektgruppen erarbeitet werden sollen.

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Facebook – Der Gegenwind wird stärker

Seit den letzten Änderungen an den Privatspäre-Einstellungen wächst die Gruppe der Facebook-Kritiker. Es soll sogar schon einen richtigen Exodus geben. Doch schauen wir uns das Problem genauer an.

Benutzerprofile

Die Grafik "The Evolution of Privacy" von Matt McKeon visualisiert, was auf der Seite von Facebook vor sich geht. Im Laufe der Jahre sind die Standard-Einstellungen für die Privatsphäre immer freizügiger geworden. Im Gegenzug sind die Einstellungen immer komplizierter geworden. Spiegel Online spricht von einer Erosion der Privatsphäre.

Im Prinzip wäre das alles gar nicht so schlimm, wäre Facebook nicht inzwischen DER Anlaufpunkt im weltweiten Netz. Mehr als 450 Millionen angemeldeter Benutzer – und die Zahl steigt. Seit einiger Zeit überholt Facebook sogar Google in Sachen Traffic – und der Trend ist eindeutig: Facebook wird immer wichtiger für immer mehr Menschen.

Quasi als Selbsthilfe gibt es mittlerweile verschiedene Tipp-Sammlungen rund um das Thema Privatsphären-Einstellungen. Die Grünen haben ein 12 minütiges Video veröffentlicht, das auch sehr gut hilft, das Prinzip zu verstehen:

Video: Das Facebook-Privatsphären-Einmaleins / Facebook Privacy Tutorial

Noch extremer sind die Tipps von Gizmodo. Dort wird direkt zum Austritt geraten: Top
Ten Reasons You Should Quit Facebook

Facebook ist nicht mehr nur facebook.com

Facebook stellt schon länger einige sehr nützliche und leicht verwendbare Tools zur Verfügung. Mit einem Schnipsel JavaScript, das man leicht in beliebige Content Management- oder Blogging-Systeme einbauen lässt können sich Benutzer einloggen und Kommentare hinterlassen.

Das ist zwar einfach und sehr praktisch für nur gelegentliche Besucher, wurde aber in der Breite nicht sehr angenommen – vermutlich auch aus der Erfahrung der Webmaster heraus, dass es vor Facebook schon verschiedene andere Dienste gab, die jeder nutzen musste und dass Facebook sicher auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein wird. Wer will dann schon seine Kommentare in diesem System haben, das keine Datenübernahme zulässt?

Nun gibt es in Facebook aber auch den "Like"-Button, der unter allem angezeigt wird, was Benutzer bei Facebook machen. Mit einem Klick gibt man dem Ersteller eines interessanten Links oder eines witzigen Fotos ein kleines Dankeschön. Seit einigen Wochen kann man diesen Like-Button in beliebige Seiten einbauen. Diese Funktion wird wesentlich besser angenommen, weil sie keine eigene Funktion ersetzt und Traffic verspricht.Dazu sollte man wissen, dass schon heute Facebook oft mehr Besucher auf eine Website bringt, als Google. Der Like-Button ist eine Möglichkeit, den Besuchern das Weiterempfehlen wesentlich zu vereinfachen.

Wenn jetzt jemand, der bei Facebook eingeloggt ist – und das sind ja die meisten Facebook-Benutzer die ganze Zeit – auf eine Seite kommt, die so einen Button hat, muss er nicht einmal den Button klicken. Facebook kann so erkennen, wer derjenige ist, der gerade diesen Button auf dieser Seite aufruft. Hendrik Speck, Professor für Digitale Medien an der FH Kaiserslautern, bezeichnet das im Gespräch mit tagesschau.de als "nutzergetriebene Rasterfahndung".

Anti-Facebook

Vier New Yorker haben sich jetzt daran gemacht mit Diaspora eine freie, verteilte Alternative zu Facebook zu programmieren:

"Enter your Diaspora ’seed‘, a personal web server that stores all of your information and shares it with your friends. Diaspora knows how to securely share (using GPG) your pictures, videos, and more. When you have a Diaspora seed of your own, you own your social graph, you have access to your information however you want, whenever you want, and you have full control of your online identity."

In einer ähnlichen Art verteilter Software-Installation bildet zum Beispiel Laconica den Service von Twitter nach. Auch hier kann sich jeder interessierte Webmaster einen eigenen Server installieren und ans öffentliche Netz zur Kommunikation anschließen ohne auf eine Firma angewiesen zu sein, die einen Service zentral anbietet.

Die vier Programmierer wollten ursprünglich 3 Monate ihrer Zeit dafür einsetzen und dafür 10.000 USD an Spenden einsammeln – Das Spenden-Meter steht im Moment bei fast 150.000 USD!

Und wer das Ganze für verrückt hält, sollte nicht vergessen, dass Facebook einst auch gegen das übermächtige MySpace antrat.

Facebook ist Beipspiel für einen Trend

Insgesamt kann man nicht sagen, dass Facebook ein Sonderfall ist. Probleme treten überall dort auf, wo besonders viele Menschen betroffen sind. Und obwohl die weltweite Vernetzung im Internet immer eine besonders große Vielfalt versprach, sind auch die Anziehungskräfte besonders groß. Google bietet mittlerweile für alles ein Tool, das man mit einem zentralen Login nutzen kann. Amazon ist inzwischen DER Marketplace und Anbieter von Rechenleistung. Und Facebook hat längst gängige Kommunkationsmittel wie E-Mail oder Chat – teilweise auch Twitter ersetzt.

Wenige Player ziehen immer mehr immer aktivere Menschen an und mit den Datenbanken wachsen auch die Probleme. Amazon hat zum Beispiel gerade versucht, in die Preisgestaltung außerhalb seines Marketplaces zu beeinflussen: Die Preise sollten im Marketplace grundsätzlich gleich günstig oder günstiger sein.

via netzpolitik.org

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Gesprächskreis Netzpolitik begrüßt Wahlprogramm der NRWSPD

Unter der Überschrift "Digitale Teilhabe und Sicherheit" fand sich im Wahlprogramm der NRWSPD ein eigener Abschnitt zu verschiedenen netzpolitischen Themen. Der Gesprächskreis Netzpolitik beim Parteivorstand hat die Inhalte jetzt ausdrücklich begrüßt.

Unter anderem will sich die NRWSPD einsetzen für:

  • Schnellen Zugang zum Internet
  • Netzneutralität
  • Stärkung der Medienkompetenz
  • Nichteinführung von Internetsperren
  • Neuverhandlung des Jugendmedienschutzstaatsvertrages
  • Privatsphäre
  • Datenschutz
  • zeitlich unbeschränkt und kostenfrei verfügbare Inhalte des öffentlich-rechtliche Rundfunks
  • Netzpolitik, die die Chancen des Internets nutzt und die digitale Teilhabe und Sicherheit gewährleistet
  • Absicherung insbesondere von Solo-Selbständigen in der Kreativwirtschaft

Der Gesprächskreis Netzpolitik und digitale Gesellschaft der SPD setzt
sich dafür ein, dass alle Bereiche der Netzpolitik, des E-Governments
und der E-Partizipation von einem IT-Staatssekretär abgedeckt werden.

Umsetzung der Beschlusslage

Der Ausbau schneller Internetzugänge und das Eintreten für Netzneutralität sind zum Beispiel bereits seit dem Bundesparteitag in Dresden 2009 gültige Beschlusslage, die Stärkung der Medienkompetenz ist auf dem Bundesparteitag 2007 in Hamburg nach einem umfangreichen Antrag der Medienkommission beschlossen worden. Es ist aber gut zu sehen, dass diese Beschlüsse jetzt auch in Wahlprogrammen ankommen und mit Standpunkten zu aktuellen Diskussionen (JMStV) ergänzt werden.

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