Arbeitskreis Digitale Gesellschaft

SPD Schleswig-Holstein

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Grundgesetz: „Trainingszustand gut“

Auf dem netzpolitischen Kongress am 12.+13. November 2010 sprach die frischgebackene Verfassungsrichterin Prof. Dr. Susanne Baer zu der Frage "Braucht das Grundgesetz ein Update?". Ihr Fazit: "Fitness gut, Training kann aber nicht schaden." Einen Mitschnitt gibt es jetzt auf Youtube.

Video

Wer die Einleitung überspringen will, kann einfach bis Minute 2 vorspulen.

In ihrer Rede legt sie eine Basis für die Diskussion um eine Anpassung des Rechts an die digitale Zeit. Zunächst legt sie aber offen, was die Diskussion zur Zeit so schwierig macht: Wer nicht uneingeschränkt sagt "Das Netz ist super." wird von Vielen gar nicht mehr gehört. Alles andere wird super-skeptisch beäugt, auch wenn es Herausforderungen genug gibt.

Frau Baer sieht drei zentrale Herausforderungen:

  1. Zugang sichern! Das Netz ist zur Zeit ein Netz einer digitalen Elite – in Deutschland und erst Recht im Rest der Welt.
  2. Anerkennung als Gleiche: Wie kann es gelingen, Menschen vor medialer Gewalt zu schützen und gleichzeitig das Positive des Netzes zu erhalten?
  3. Selbstbestimmung der eigenen Person: Vorratsdatenspeicherung und Datenkraken – Was passiert mit den Spuren unserer Aktivitäten im Netz? Wie haben wir das in der Hand? Das GG schützt den Bürger vor dem Staat aber nicht vor privaten Datensammlern.

Veranstaltungstipp

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links for 2010-06-08

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Angebliche SPD-Politikerin bei netzpolitik.org (Update)

Markus Beckedahl (Mitglied der GRÜNEN) fragt in seinem Artikel “SPD- ​Politikerin Bar­bara Kisseler gegen freie Wild­bahn im Inter­net‘“, ob die Interview-Antworten von Bar­bara Kisseler eigentlich die offizielle Posi­tion der SPD darstellten.

Ein wenig Googeln hätte genügt, diese Frage selbst zu beantworten –
oder noch besser: sie gar nicht erst zu stellen und sich und netzpolitik.org den Vertrauensverlust
zu ersparen.

Die sachlichen Fehler des Original-​Interviews sind bereits bemerkenswert:
Ver­wech­slun­gen zwis­chen Staat­sekretärin, Staatskan­zlei und
Sen­atskanzlei, Chefin der Staatskanzlei und Kul­turse­n­a­torin.
Zumindest wurde hier im Gegensatz zu netzpolitik.org noch darauf
verzichtet, Frau Kisseler zum SPD-​Mitglied zu machen. Trotz direkter
Hinweise vermittelt netzpolitik.org den Eindruck, Frau Kisseler habe
eine offizielle Aussage für die SPD getroffen.

Korrekt war und ist: Frau Kisseler ist nicht Mitglied der SPD, und
als Chefin der Sen­atskan­zlei des Lan­des Berlin kann sie höch­stens
für das Lan­d Berlin sprechen  —  nicht für die SPD.

In der aktuellen Version des Artikels findet sich nun folgendes
Update:

Update: Wie in den Kom­mentaren hingewiesen wurde, ist
Bar­bara Kisseler kein SPD-​Mitglied, aber als Mit­glied des
ehe­ma­li­gen Schat­tenk­abi­netts von Stein­meier und einer
Senats-​Position, die im Bund wohl dem des Kan­zler­amtsmin­is­ters
entsprechen würde, sollte man zumin­d­est von SPD-​nah sprechen können.

SPD-nah kann vieles bedeuten, auch für ein Mitglied der GRÜNEN. Die
Formulierung "SPD-Politikerin" vermittelt jedoch bewusst etwas anderes
und gibt dem Artikel einen "Spin", der entweder in die Irre führt oder
kalkuliert war.

Die Falschaussagen, die mittlerweile in der kalkulierten Empörungswelle stetig wiederholt werden, müssen korrigiert
werden. Hierzu wäre es journalistisch anständig, dass netzpolitik.org
deutlicher auf den Fehler hinweist, der hier unterlaufen ist. Dies ist
bis jetzt aus nicht nachvollziehbaren Gründen unterblieben.

Fraglich ist übrigens auch, ob Frau Kisseler als Exper­tin für
Kul­tur überhaupt eine geeignete Ansprech­part­nerin für dieses Thema
ist, gerade im aktuell in fast allen Parteien äusserst intensiv
diskutierten Umgang mit der digitalen Gesellschaft.

netzpolitik.org versucht den Eindruck einer neutralen, transparenten
Berichterstattung über netzpolitische Themen zu erwecken. Der aktuelle
Artikel zeigt jedoch, dass hier bewusst Meinungsmache betrieben wird.
Eine Verbesserung gegenüber den häufig angegriffenen klassischen Medien
ist nicht zu erkennen. Schade eigentlich.

Update 31.05., 21:00 Uhr

Die Redaktion von Carta hat ein Update in den Kommentaren gepostet:

Um noch einmal deutlich darauf hinzuweisen:
Frau Kisseler ist parteilos, aber als Senatskanzlei-Chefin einer rot-roten Regierung und Mitglied in Steinmeiers Kompetenzteam ja offensichtlich SPD-nah.
Obwohl uns klar ist, dass es in Berlin Senatskanzlei heißt, haben wir das in Deutschland verbreitetere “Staatskanzlei” benutzt, da der Begriff einfach verständlicher ist und ja im Prinzip äquivalent ist.

Das Erwähnen der Fehler im Artikel von Carta kam in der Kombination mit der berechtigten Kritik an netzpolitik.org leider falsch rüber. Carta hat sich per E-Mail an uns gewandt und die Hintergründe erläutert. Wir entschuldigen uns für die „überschießende“ Kritik.

Carsten von 2muchin4ation.com weist in den Kommentaren zu Recht darauf hin, dass er korrekterweise nicht von einer „SPD-Politikerin“ gesprochen hat. Haben wir korrigiert.

netzpolitik.org hat den eigenen Artikel auch nach der mehrfachen Kritik in den Kommentaren nicht weiter korrigiert.

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Gesprächskreis Netzpolitik begrüßt Wahlprogramm der NRWSPD

Unter der Überschrift "Digitale Teilhabe und Sicherheit" fand sich im Wahlprogramm der NRWSPD ein eigener Abschnitt zu verschiedenen netzpolitischen Themen. Der Gesprächskreis Netzpolitik beim Parteivorstand hat die Inhalte jetzt ausdrücklich begrüßt.

Unter anderem will sich die NRWSPD einsetzen für:

  • Schnellen Zugang zum Internet
  • Netzneutralität
  • Stärkung der Medienkompetenz
  • Nichteinführung von Internetsperren
  • Neuverhandlung des Jugendmedienschutzstaatsvertrages
  • Privatsphäre
  • Datenschutz
  • zeitlich unbeschränkt und kostenfrei verfügbare Inhalte des öffentlich-rechtliche Rundfunks
  • Netzpolitik, die die Chancen des Internets nutzt und die digitale Teilhabe und Sicherheit gewährleistet
  • Absicherung insbesondere von Solo-Selbständigen in der Kreativwirtschaft

Der Gesprächskreis Netzpolitik und digitale Gesellschaft der SPD setzt
sich dafür ein, dass alle Bereiche der Netzpolitik, des E-Governments
und der E-Partizipation von einem IT-Staatssekretär abgedeckt werden.

Umsetzung der Beschlusslage

Der Ausbau schneller Internetzugänge und das Eintreten für Netzneutralität sind zum Beispiel bereits seit dem Bundesparteitag in Dresden 2009 gültige Beschlusslage, die Stärkung der Medienkompetenz ist auf dem Bundesparteitag 2007 in Hamburg nach einem umfangreichen Antrag der Medienkommission beschlossen worden. Es ist aber gut zu sehen, dass diese Beschlüsse jetzt auch in Wahlprogrammen ankommen und mit Standpunkten zu aktuellen Diskussionen (JMStV) ergänzt werden.

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