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OpenStreetMap: Amsterdamer Feuerwehr nutzt freie Karten
Die Arbeit bei der Feuerwehr birgt jede Menge Gefahren. Da ist es besonders wichtig, die Informationen zu bekannten Gefahren bereitzustellen – es soll ja nicht schon bei der Anfahrt zu Problemen kommen. Bart van Leeuwen ist Feuerwehrmann bei der Feuerwehr in Amsterdam und er hat die Einsatzdaten mit OpenStreetMap-Karten zusammengeführt, so dass sich die Fahrer schon vor der Abfahrt über Streckführungen und Baustellen informieren können. Lozenz Matzat vom Open Data-Blog bei der ZEIT hat mit ihm gesprochen.
Die Basis des Systems RESC.info ist OpenStreetMap. Das freie Geodatenprojekt stellt unter anderem Straßenkarten bereit. Die Daten werden in der Regeln von freiwilligen Teilnehmern erstellt, die mit GPS-Empfängern ihre Heimatstädte kartieren. In den Niederlanden hat 2007 die Firma AND dem Projekt aktuelles Straßenmaterial des gesamten Landes zur Verfügung gestellt. AND hofft, dass die Community die Daten verbessert. Entsprechend genau sind die Basisdaten für Bart van Leeuwens System.
Van Leeuwen kombiniert die Karten mit den Einsatzdaten aus dem Feuerwehrsystem. Hier kommen Ort, Zeit, Art des Vorfalls und einige Daten mehr zusammen. Inzwischen ist van Leeuwen mit der Stadtverwaltung im Gespräch über Baustellendaten. Die sollen ihm zukünftig ebenfalls maschinenlesbar geliefert werden. Viele andere Daten über Bausubstanz und bekannte Gefahrenquellen sind schwieriger zu bekommen – sie müssen zunächst überhaupt in einer maschinelesbaren Form erhoben werden.
Bisher zeigt die Feuerwehrleitung kein Interesse an dem System. Trotzdem haben sich mittlerweile acht Feuerwehrstationen dem System freiwillig angeschlossen. Ein schönes Beispiel dafür, dass freie Daten und offene Systeme kostengünstige Eingeentwicklungen und vielfältige Initiativen ermöglichen.